Doch wie kommt es zu einem Boreout? – Durch die sogenannte Präsenzpflicht am Arbeitsplatz müssen Arbeitnehmer – auch wenn es keine Arbeit mehr gibt die Restzeit absitzen.
Bestes Beispiel:
Steffi, 24 – arbeitet als Sachbearbeiterin in einer großen Firma. Sie hat feste Arbeitszeiten Montag bis Freitag von 08:00 bis 17:00 Uhr plus eine Stunde Mittagspause. Täglich muss sie acht Stunden am Arbeitsplatz verbringen, hat aber nur Aufgaben für zwei! Den Rest des Tages sitzt Steffi also gelangweilt vor Ihrem PC und surft im Internet. Ihren Kollegen und Vorgesetzten spielt sie allerdings vor, dass sie in Arbeit erstickt.
Jetzt denken sich sicherlich die meisten, das ist doch Selbstbetrug?! Wer gerade keine Arbeit hat, sucht sich eben eine Neue. Aber wer gibt schon gerne zu, dass er nichts zu tun hat? Menschen mit Boreout neigen durch Ihre Langeweile oft zu gewissen Verhaltensweisen, wie in unserem Beispiel das Vortäuschen von Arbeit. Gegenüber Vorgesetzten und Kollegen wird erwähnt, wie viel man doch auf dem Tisch hat und das man gar nicht weiß, wo einem der Kopf steht. Gerne werden auch Arbeiten unnötig in die Länge gezogen oder im schlimmsten Fall sogar Überstunden gemacht. Und all das nur damit nicht auffällt, wie unterbeschäftigt man doch ist.
Warum dieses ganze Versteckspiel? Die meisten Menschen scheuen sich aus Angst, den Job zu verlieren, dieses Thema beim Chef anzusprechen. Viele unter Boreout Leidende bleiben lieber aus Bequemlichkeit im unerfüllten Job.
Jedoch möchten wir ja, besonders am Arbeitsplatz gebraucht werden und wünschen uns für unsere Dienste Lob und Anerkennung. Zudem definieren wir eine Menge unseres Selbstwerts über unsere geleistete Arbeit. Dieser Zustand macht auf Dauer krank. Unzufriedenheit kann sich anhand folgender Symptome bemerkbar machen:
- Erschöpfung
- Antriebslosigkeit
- Niedergeschlagenheit
- Schlafstörungen
- Identitätskrise
- sogar bis hin zur Depression.
Wie auch beim Burn-out kommt es im Falle eines Boreouts irgendwann an den Punkt, an dem es einfach nicht mehr geht.
Ein erster Schritt einen Ausweg aus dem Boreout zu finden, ist es sich anderen anzuvertrauen und sich seiner Situation bewusst zu machen.
Der Weg aus dem Boreout
Sobald Sie den Mut gefasst haben und sich Freunden oder Kollegen anvertraut haben, ist es ebenfalls wichtig, das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen.
Dabei sollten Sie ehrlich sein und die Sicht Ihrer Situation schildern und direkt ansprechen. Dass Ihnen gerne neue oder weitere Aufgaben zugeteilt werden können. Ein Abteilungswechsel ist vielleicht ebenfalls eine Option.
Sollte sich die Situation nach dem Gespräch weiterhin nicht ändern, ist manchmal eine Kündigung der einzige Ausweg, dem Boreout zu entkommen. Viele Betroffene scheuen sich jedoch vor dieser Entscheidung, da Sie aufgrund der Umstände das Vertrauen in sich und in Ihre Fähigkeiten verloren haben.
Und genau aus diesem Grund ist es so wichtig, rechtzeitig zu reagieren, sobald Sie die ersten Anzeichen von Boreout bemerkbar machen.
Glauben Sie an sich und Ihr können und scheuen Sie sich nicht vor Veränderung, Sie können an diesen Erfahrungen nur wachsen.